Warum ich mich für die Solo-Selbständigkeit entschieden habe…

Es ist Montagmorgen, 7:30 Uhr.

Anstatt in ein Büro zu fahren, sitzen wir Solo-Selbstständige mit einer Tasse Kaffee am Küchentisch oder im kleinen HomeOffice und öffnen den Laptop.

Kein Chef, der uns kontrolliert, keine festen Arbeitszeiten, dafür aber volle Verantwortung.

Wir sind unser eigener Chef.

Die Welt der Solo-Selbständigkeit ist aufregend und gleichzeitig fordernd.

Wir wissen, dass jeder Auftrag, jede Entscheidung und jeder Erfolg auf unseren eigenen Schultern lastet.

Der Gedanke, den Tag frei zu gestalten, ist verlockend – doch die Realität hält auch Herausforderungen bereit, die sich viele, die festangestellt sind, kaum vorstellen können.

Die Webparade #WirSindSolo hat mich angestupst, mich einmal näher mit meiner eigenen Selbstständigkeit zu beschäftigen und mir Fragen zu stellen, die ich nun sehr gerne mit Dir teilen möchte.

Los geht´s!

Thumbnail des Blogartikels Tor 11 im Human Design

Was bedeutet es für mich, solo selbstständig zu sein?

Solo selbstständig bedeutet für mich in erster Linie frei zu sein.

Mich frei ent-falten zu können.

Als Angestellte sind wir häufig gezwungen, es anderen recht zu machen. Andere Meinungen (auch wenn wir diese als “falsch” betrachten) hinzunehmen und uns anzupassen.

Mein Human Design Typ ist die freiheitsliebende und unabhängige Manifestorin.

Quasi geboren für die Selbstständigkeit. *zwinker*

Und trotzdem habe ich ein Thema stark unterschätzt:

Die (Eigen-) Verantwortung.

Für mich fühlt es sich wie eine Hass-Liebe an.

Morgens nach einem guten Mentoring bin ich Mrs. Alles-im-Griff und ein paar Stunden später, wenn ich mich selbst dabei ertappe, wie ich prokrastiniere anstatt meinen Newsletter vorzubereiten – Mrs. Schlendrian.

Ganz ehrlich:

Ich hab es mir leichter vorgestellt.

Dieses Thema “Fokus beibehalten” und nicht Ablenken lassen.

Andererseits – Haben wir das nicht auch in der Festanstellung ab und an getan?

Wenn wir mit der Kollegin einen Kaffee zusammentrinken oder in der Mittagspause 5 Minuten länger sitzen bleiben?

Möglicherweise sind wir zuhause sogar noch viel strenger mit uns selbst?!

Warum habe ich mich für die Solo-Selbständigkeit entschieden?

Nach meiner Elternzeit hatte ich 2017 begonnen aus dem HomeOffice für eine Marketingagentur in Hamburg zu arbeiten.

Bereits diese Veränderung war für mich ein absoluter GameChanger.

Ich konnte die Kinder in Ruhe zum Kindergarten und in die Schule bringen.

War immer zuhause, falls etwas sein sollte. War ein Kind krank, konnte ich trotzdem zum Teil weiterarbeiten und der Rest wurde dann ganz easypeasy in die Abendstunden verschoben.

Im Januar 2020 machte ich dann die RiseUp & Shine – Uni bei Laura Seiler und der Wunsch ein eigenes Gewerbe anzumelden, wuchs und wuchs.

5 Monate später war ich dann als Solo-Selbstständige unterwegs.

Ich habe mich bewusst für eine Solo-Selbstständigkeit entschieden, weil ich mein eigenes Ding machen wollte.

Ich wollte noch unabhängiger sein, als es bei der tollen Marketing-Agentur bereits der Fall war. Komplett flexibel entscheiden, ob ich zum Beispiel abends noch ein Stündchen vor dem Laptop sitze oder nicht.

Und was wahrscheinlich am wichtigsten war: Ich wollte ALLE Entscheidungen selbst treffen und ein Marketing publik machen, das für leise, selbstständige Frauen funktioniert.

Ein Marketing das ohne Marktschreierei auskommt, ethisch ist und nix mit pushy Methoden oder toxischen Gewusel zu tun hat.

Das letztlich das holistische Tool Human Design noch in mein Leben bzw. Business schleichen würde, war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht in Sichtweite.

War es eine bewusste Entscheidung, auf Mitarbeiter zu verzichten?

In den ersten Jahren der Selbstständigkeit konnte ich alles sehr gut alleine managen. Irgendwann habe ich dann mit Freelancern angefangen zu arbeiten, die ein paar Tätigkeiten für mich übernommen haben und immer noch übernehmen.

Es fühlt sich für mich gut an, keine Verantwortung (neben meiner Family) für einen Menschen übernehmen zu müssen und komplett frei zu entscheiden, mit wem ich gerade arbeiten will.

Zudem läuft mein komplettes Marketing organisch.

Heißt: Es wächst langsam, aber stetig, ohne einen einzigen Cent für Ads auszugeben.

Da ich den größten Teil meines Umsatzes über die Online-Kurse generiere und wenig 1:1 anbiete, brauche ich auch gar kein großes Team, dass mich unterstützt.

Ich mache z.B. keine Launches, weil ich es als zu anstrengend empfinde.

Zu anstrengend für mich, aber auch für meine Kundinnen. *stichwort-wertschätzung*

Ist die Solo-Selbständigkeit für mich nur ein Einstieg, um ein Unternehmen mit Angestellten aufzubauen? Oder möchte ich solo-selbstständig bleiben?

Im Moment mag ich mein Business als Solo-Selbstständige so wie es ist.

Mein Design will natürlich so viele Aufgaben wie möglich delegieren und schreit danach irgendwann ein Team aufzubauen.

Also wer weiß: Ich bin offen für alles!

Aber es ist trotzdem kein MUSS für mich.

Was genieße ich an der Solo-Selbständigkeit?

Ich liebe es, Woche für Woche meinen eigenen kleinen Plan zu notieren und ihn im Laufe der Woche auch teilweise komplett wieder umzuwerfen.

Es kommen einfach zu viele geniale Ideen reingeflogen, die meine Milz-Autorität als absolut wichtig empfindet.

Wie sollte ich das einer Chefin erklären??

Es macht Spaß einen Blogartikel zu schreiben und anschließend auf der Matte ein Workout dazwischen zu schieben.

Oder draußen einfach eine Runde spazieren gehen und danach noch fix die Buchhaltung zu rocken. *herzchenaugen*

Was stört mich an der Solo-Selbständigkeit?

Ich muss gestehen, dass es ein paar Sachen gibt, die ich an der Solo-Selbstständigkeit nicht so gerne mag:

Das ist die Unsicherheit über den monatlichen Umsatz.

Dieses Thema ist wirklich manchmal belastend, weil ich es nicht zu 100% in der eigenen Hand habe.

Dann eine Sache, die ich oben schon genannt habe.

Die Eigen-Verantwortung.

Jedes Mal bin ich am Ende die “Schuldige”.

Ich kann mich hinter niemandem verstecken.

Floppt ein Onlinekurs, bin ich zu 100% schuldig.

Aber wächst man nicht gerade durch diese Tatsachen?

Wie bewerten ich meine Situation als Solo-Selbständige?

Dieses Jahr ist das erste Jahr, das nur semi-optimal läuft.

Und der Grund dafür – wer mag es erraten – bin natürlich ich selbst. *eieiei*

Dieses Jahr habe ich mich entschlossen, mein eigenes erstes Buch zu schreiben und dadurch lag auch mein Fokus zu 99% auf diesem Buch. Ich wollte es so schnell wie möglich fertig haben und alles andere wurde nach hinten verschoben.

Ich schrieb weniger Newsletter, weniger Blogartikel (was Google natürlich auch negativ auffiel), machte weniger Werbung für meine Produkte, spielte weniger Pinterest-Pins aus …

Du merkst: Der Rattenschwanz ist lang.

Mein Buch ist fast fertig, aber das Projekt „Buch sichtbar machen“ ist noch lange nicht abgeschlossen. *uff*

Aber auch daraus werden Learnings gezogen.

Das nächste Buch darf wirklich “nebenbei” geschrieben werden, damit ich mich vorrangig um mein Kühlschrankfüller-Business kümmern kann.

Was ich aber definitiv sagen kann, auch wenn dieses Jahr nicht ganz so Bombe war:

Ich würde mich immer wieder für die Solo-Selbstständigkeit entscheiden.

Was sind die größten Herausforderungen als Solo-Selbständige?

Bestimmte Herausforderungen kann man direkt zu Beginn minimieren.

Zum Beispiel das Thema Unsicherheit.

Wenn Du sofort am Anfang eine Krankenversicherung, eine Betriebsunfähigkeitsversicherung und eine Betriebshaftpflichtversicherung abschließt, fühlst Du Dich sofort geschützter und sicherer.

Eine weitere Herausforderung ist natürlich die schwankende Auftragslage.

Hier habe ich für mich passive Produkte als netten Umsatz-Puffer in mein Business-Portfolio aufgenommen.

Denn meine Onlinekurse arbeiten 24/7 für mich.

Zusätzlich holt mein nachhaltiges Marketing (Blogartikel, Pinterest-Pins, Gastartikel, Bücher) auch non-stop Menschen auf meine Website.

Zudem habe ich keine großen Ausgaben, da ich keine Ads schalte oder teure Memberships-Plattformen bezahlen muss.

Eine Herausforderung kann auch das Gefühl der „ständigen Erreichbarkeit” sein.

Deine Erreichbarkeit solltest Du wirklich sofort mit neuen Kund:innen abklären.

(Und nur so nebenbei: Du darfst Dich auch von Kund:innen trennen, wenn sie Dir nicht gut tun!)

Würdest Du anderen empfehlen, sich solo selbstständig zu machen?

Das kommt auf den Menschen an.

Ich würde nie schreien: Macht euch alle selbstständig!

Ich liebe es beispielsweise mich in tausend unterschiedliche Dinge (Website aufbauen, Onlinekurs erstellen, SEO…) hineinzufuchsen. Hast Du auf diese Dinge kein Bock, musst Du tief(er) in die Tasche greifen und dann sollte ein größeres Start-Kapital vorhanden sein.

Kundinnen, die noch nicht selbstständig sind und Angst vor dem „All-In“ haben, empfehle ich häufig die nebenberufliche Selbstständigkeit zum reinschnuppern.

Das gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit.

Und springen kann man ja immer noch.

#WirSindSolo

Dieser Blogartikel ist durch einen Anstupser von Sascha Theobalds WebParade: Ich bin solo-selbstständig! entstanden.

Viele weitere Solo-Selbstständige teilen dort ihre Perspektiven, Erlebnisse, Erkenntnisse, Herausforderungen und Wünsche zu ihrer Selbständigkeit.

Mach gerne auch bei dieser tollen Parade von Sascha Theobald mit.

Verlinke anschließend gerne Dein Interview in den Kommentaren, dann kann ich auch Deinen Beitrag lesen und Dir antworten.

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