Eine Boilerplate ist ein kurzer, standardisierter Text über Dein Business – ideal für PR, Website und Pressearbeit. Hier erfährst Du, was reingehört, wie Du sie formulierst und bekommst ein Beispiel mit Step-by-Step-Anleitung.

Mehr als nur nett vorgestellt: Wie Dich eine Boilerplate als Expertin positioniert

Michelle Obama schrieb einmal, dass sie selbst nach Jahren im Rampenlicht manchmal dachte: 

Bin ich gut genug?

Ihre Lösung: 

Klarheit über ihre eigene Geschichte.

Was sie macht, warum sie es macht – und wofür sie steht. Das ist im Business nicht anders.
Ob Du Dich für eine Bühne bewirbst, ein Interview gibst oder Deine Startseite optimierst:

Deine Boilerplate ist wie Deine innere Klarheit – komprimiert auf ein paar kraftvolle Zeilen.

Die 7 Schritte zur starken Boilerplate

1. Wofür brauche ich überhaupt eine Boilerplate?

Die Boilerplate ist Dein universeller Kurztext über Dich und Dein Business – prägnant, professionell und vielseitig einsetzbar.

Sie kommt überall dort zum Einsatz, wo Du Dich nicht komplett neu vorstellen willst, aber dennoch stimmig und verbindlich wirken möchtest:

z. B. in Pressemitteilungen, auf Deiner Startseite, im Footer, bei Vorträgen, Interviews, Gastbeiträgen, Event-Partnerschaften oder Kooperationen.

Eine gute Boilerplate hilft Dir:

  • Zeit zu sparen, weil Du nicht jedes Mal neu überlegen musst, was Du über Dich schreibst
  • professionell aufzutreten, auch wenn Du solo unterwegs bist
  • in Erinnerung zu bleiben, weil sie Deine Positionierung und Werte klar auf den Punkt bringt
  • an vielen Touchpoints konsistent zu wirken, ohne starr zu klingen

Im besten Fall wird sie sogar von anderen zitiert, wenn über Dich gesprochen wird.

Kurz: 

Deine Boilerplate ist wie ein sprachlicher Anker für Deine Markenbotschaft – überall anschlussfähig, überall erkennbar.

2. Was gehört in eine Boilerplate rein?

Eine Boilerplate ist kein Ort für blumige Ausschweifungen – sondern für glasklare Antworten auf die wichtigsten Fragen über Dich und Dein Business.
Damit sie wirklich funktioniert, braucht sie Substanz, keine Worthülsen (team-präzise statt team-bla-bla).

Diese Bausteine sollten enthalten sein:

  • Wer bist Du?
    (Name + Positionierung – z. B. Expertin für XY, Mentorin für XY, Gründerin von XY)
  • Was machst Du?
    (Dein zentrales Angebot oder Themenfeld – kurz & verständlich)
  • Für wen arbeitest Du?
    (Zielgruppe, Kund:innenprofil, ggf. Branche oder Situation)
  • Warum ist das wichtig?
    (Dein Warum, Deine Haltung oder der Nutzen Deiner Arbeit)
  • Optional:
    Standort, Markenname, besondere Methode oder einprägsame Besonderheit

Tipp:
Stell Dir vor, Du müsstest Dich auf einer Bühne vorstellen – und Du hast genau 20 Sekunden. Kein Geschwurbel, sondern ein klarer Gedanke, der hängen bleibt.

3. Was ist der Unterschied zur „Über-mich-Seite“?

Viele denken:

Ich hab doch schon eine Über-mich-Seite – reicht das nicht?

Kurze Antwort: 

Nein. 

Lange Antwort: 

Beides hat seinen Platz – aber mit ganz unterschiedlichem Zweck.

Die „Über-mich-Seite“ ist wie ein persönlicher Spaziergang durchs Business:
Sie darf ausschweifen, Geschichten erzählen, Nähe aufbauen.

Das ist zum Beispiel meine Über-mich-Seite.

Die Boilerplate dagegen ist das professionelle Destillat:
sachlicher, fokussierter, klarer – fast wie Dein Business in einem Espresso-Shot.

(Du kannst die Boilerplate aber sehr gerne in Deine Über-mich-Seite einbauen.)

Dennoch gilt:

Auch eine Boilerplate darf (und sollte) nach Dir klingen.

Gerade als leise Unternehmerin musst Du Dich nicht in neutrale PR-Sprache zwängen. Deine Werte, Deine Tonalität – sie dürfen mitschwingen. Nur eben in der Essenz. Nicht in der Ausführlichkeit.

Denk an Deine Boilerplate wie an ein gutes LinkedIn-Profil:
strukturiert, kompetent, anschlussfähig.

4. Step-by-Step: So schreibst Du Deinen eigenen Boilerplate Text

Schau mal:

Über Linda Kunze

Linda Kunze ist Expertin für leises Marketing, Customer Experience – Strategin und Human Design – Mentorin aus NRW.

Mit ihrem Business Leisepreneur® unterstützt sie solo-selbstständige Frauen dabei, auch ohne Social Media sichtbar und erfolgreich zu sein.

Ihr Fokus liegt auf authentischem Marketing, das leise wirkt, aber tief verankert ist – damit ihre Kundinnen die richtigen Menschen erreichen, ohne sich zu verbiegen.

Du willst, dass Deine Website von Anfang an wirkt? Dann hol Dir hier die Startseiten-Checkliste für leise Unternehmerinnen – und erfahre, wie sich Deine Wunschkund:innen vom ersten Klick an willkommen fühlen.

Das ist meine eigene Boilerplate, wie ich sie auf meiner Über-mich-Seite und im Blog oder auf Salespages verwende:

Lass uns nun ein Boilerplate für Dich und Dein Business schreiben.

So gehst Du vor – am besten mit Reflexionsfragen:

Gehe diese 4 Fragen durch und notiere Dir stichpunktartig alle aufploppenden Antworten. Bei dem Rest darf Dir später gerne die KI helfen.

Starte mit Deinem Namen + Positionierung

Wer bist Du – beruflich gesehen – in einem Satz?

Notizfragen:

  • Wie lautet Dein voller Name im Business-Kontext?
  • Welche berufliche Bezeichnung oder Rolle passt zu Dir – gern individuell oder kombinierend?
  • Welche Themenfelder oder Spezialisierungen spiegeln Deine Arbeit am besten?
  • Wo arbeitest Du? (optional: Region, remote, global…)

Nenne Dein Business oder Projekt

Was ist Dein Unternehmen oder Dein Hauptangebot?

Notizfragen:

  • Wie heißt Dein Business? Gibt es eine Marke, ein Projekt, einen Kursnamen?
  • Arbeitest Du solo oder im Team? (optional)
  • Was ist der Kern Deines Angebots?
  • Gibt es etwas, das Deine Arbeit besonders macht (Methode, Format, z. B. „ohne Social Media“)?

Beschreibe Deine Zielgruppe + Wirkung

Für wen arbeitest Du – und was verändert sich durch Deine Arbeit?

Notizfragen:

  • Wer ist Deine Hauptzielgruppe?
  • Welche Herausforderung haben Deine Wunschkund:innen vor der Zusammenarbeit?
  • Was erreichen sie durch Deine Arbeit?
  • Was ist das „Warum“ hinter Deinem Angebot?

Schließe mit einem Satz, der Deine Philosophie spürbar macht

Was ist Dir in Deiner Arbeit wichtig – und wie fühlt es sich an, mit Dir zu arbeiten?

Notizfragen:

  • Welche Werte oder Haltungen prägen Deine Arbeit?
  • Welche Wirkung möchtest Du hinterlassen?
  • Was sagen Kund:innen über die Zusammenarbeit mit Dir?
  • Was unterscheidet Deine Herangehensweise von anderen?

Optional: Freebie anbieten

Wenn Du magst, kannst Du hinten an Deinen Boilerplate Text noch auf Dein Freebie bzw. kostenfreies Angebot hinweisen.

Boilerplate schreiben lassen – mit diesem KI-Prompt

Wenn Deine Notizen stehen, kannst Du folgenden Prompt in ChatGPT nutzen (gern bei Bedarf leicht anpassen – hier ist nix in Stein gemeißelt):

ChatGPT Prompt

„Schreibe mir eine professionelle, aber warme Boilerplate in der Ich-Form oder über mich in der dritten Person (bitte beides anbieten). Nutze folgenden Input als Basis und fasse alles in 4–5 runde Sätze zusammen, die gut für meine Website oder eine Pressemitteilung passen:

  • Name: [hier einfügen]
  • Positionierung: [hier einfügen]
  • Businessname/Projekt: [hier einfügen]
  • Zielgruppe + Wirkung: [hier einfügen]
  • Werte/Philosophie: [hier einfügen]

Achte darauf, dass der Text meine ruhige, professionelle Art widerspiegelt und ohne Marketing-Floskeln auskommt.“

5. Typische Fehler bei Boilerplates

Auch wenn eine Boilerplate kurz ist, steckt sie oft voller Tücken.
Damit sie wirkt wie ein klarer Kompass – und nicht wie ein flauschiger Nebelsatz – solltest Du diese Fehler unbedingt vermeiden:

Zu lang oder schwammig

Wenn der Text mehr wie ein kleiner Roman klingt und keiner mehr weiß, worum es eigentlich geht, ist das kein Kurztext, sondern ein Business-Labyrinth.

Faustregel: max. 3–5 Sätze, eine klare Hauptaussage pro Absatz.

Check Dich selbst:
Kannst Du den Text vorlesen, ohne Luft zu holen oder Dich selbst zu verlieren? Wenn nicht: kürzen.

Keine klare Zielgruppe genannt

Sätze wie „Ich helfe Menschen…“ oder „Ich begleite Dich…“ wirken offen – sind aber in Wahrheit nichtssagend.
Wenn Deine Leser:innen nicht direkt denken „Das bin ich!“, verlierst Du sie.

Besser:
„Ich arbeite mit introvertierten Coaches…“ oder „Ich begleite Mütter mit Kleinkindern…”

Kein Wiedererkennungswert (Klingt wie jede*r)

Wenn Dein Boilerplate Text so klingt wie die von 100 anderen, hilft sie niemandem. Dann kann auch ChatGPT sie kaum retten.

Tipp:
Vermeide generische Phrasen wie „maßgeschneiderte Lösungen” oder „Erfolg durch Klarheit“.
Setz lieber auf konkrete Wirkungen, Formate, Begriffe, die typisch Du sind.

Kein Bezug zur eigenen Marke oder Haltung

Deine Haltung macht den Unterschied – gerade im leisen Business.
Wenn Deine Boilerplate nichts über Dein Warum verrät, bleibt sie farblos.

Frage Dich:
Was ist der rote Faden in Deiner Arbeit?
Was sagen Deine Kund:innen immer wieder über Dich?

Zu glatt oder zu formal

Gerade leise Unternehmerinnen denken oft, sie müssten klingen wie die IHK.
Dabei darf (und soll!) Deine Persönlichkeit durchscheinen – auch in wenigen Sätzen.

Erlaube Dir:
eine Sprache, die zu Dir passt. Ob klar, sanft, kantig oder poetisch – Hauptsache: echt.

6. Wie oft muss ich die Boilerplate aktualisieren?

Kurz gesagt: öfter als Dein Badezimmer zu renovieren – aber seltener als Deinen Staubsaugerbeutel zu wechseln.

Faustregel:
Spätestens einmal im Jahr solltest Du Deinen Boilerplate Text mit frischem Blick lesen.

Warum? Weil sich Dein Business (hoffentlich!) entwickelt. Und was gestern noch „Mentorin für Positionierung“ war, ist heute vielleicht „Business-Architektin für intuitive Selbstständigkeit“.

Diese drei Fragen helfen beim Check:

  • Hat sich mein Angebot verändert?
  • Arbeite ich mit einer anderen Zielgruppe als vor 6 Monaten?
  • Nutze ich heute andere Begriffe oder Formulierungen als früher?

Wenn Du bei einer Frage innerlich „Ja, schon irgendwie“ denkst – ran an die Boilerplate.
Sie ist kein Denkmal. Sie darf wachsen. So wie Du.

7. Extra-Tipp für leise Unternehmerinnen

Du musst nicht klingen wie eine PR-Abteilung mit Power-Suit und Schlagwort-Phrasen.
Im Gegenteil.

Gerade wenn Du leise arbeitest, klar in der Tiefe bist und keine Lust auf laute Selbstvermarktung hast, ist Deine Sprache Dein wichtigstes Werkzeug.

Ein guter Boilerplate Text muss nicht laut sein – sondern stimmig.

Erlaube Dir:

  • klare, sanfte Worte statt Business-Bingo
  • echte Wirkung statt Buzzword-Wolken
  • Persönlichkeit in der Kürze – ja, das geht!

Denke beim Schreiben nicht an Deinen „Expertenstatus“. 

Denke an die Frauen oder Männer, die sich fragen: Ist sie die Richtige für mich?

Wenn sie beim Lesen spüren: Genau das suche ich – dann hast Du alles richtig gemacht.

Fazit: Dein Boilerplate Text ist mehr als ein Lückenfüller

Wenn Deine Boilerplate klingt wie Du – klar, fokussiert, echt – dann wird sie zum kraftvollen Werkzeug.
Nicht nur für Presse und PR, sondern auch für all die kleinen Momente, in denen Du Dich vorstellen musst, ohne gleich in Deine ganze Business-Geschichte einzutauchen.

Sie ist Deine leise Visitenkarte.
Dein schriftliches Ich auf den Punkt gebracht.
Und ein Anker für alle, die Dich besser kennenlernen wollen – ganz ohne Marketing-Tamtam.

Und wenn Du magst, geh noch einen Schritt weiter:

Denn die Boilerplate ist nur ein Puzzlestück.
Die Startseite ist oft der allererste Ort, an dem Menschen landen.
Ob sie bleiben – oder gleich weiterklicken – hängt davon ab, wie willkommen sie sich fühlen.

Genau dafür habe ich die Startseiten-Checkliste für leise Unternehmerinnen entwickelt.
Sie zeigt Dir, wie Deine Wunschkund:innen vom ersten Klick an spüren: Hier bin ich richtig.

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Zur Startseiten-Checkliste

Produktgrafik des Freebies „Startseiten-Checkliste“ mit Cover, Seitenansicht und Hinweis auf ChatGPT-Prompts
So fühlen sich Wunschkund:innen willkommen – vom ersten Klick an.

FAQ – Boilerplate Text

Was ist eine Boilerplate?

Wofür braucht man eine Boilerplate?

Wie lang sollte eine Boilerplate sein?

Was ist der Unterschied zwischen Boilerplate und Über-mich-Seite?

Gibt es eine Vorlage für Boilerplates?

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