„Ich bin doch nicht blöd.“ „Just do it.“ „Red Bull verleiht Flügel.“ – Na, klingelt’s?
Diese Claims haben sich tief in unser Gedächtnis eingebrannt.
Und das nicht ohne Grund! Ein starker Claim sorgt dafür, dass eine Marke sofort erkannt wird und im Kopf bleibt.
Doch Hand aufs Herz:
Wer hat sich nicht schon einmal den Kopf zerbrochen, um eine ebenso geniale Markenbotschaft zu finden? Vielleicht hast Du auch schon wild Ideen notiert – nur um am Ende wieder ratlos dazusitzen.
Keine Sorge, Du bist nicht allein! Doch trotzdem möchte ich Dich mit diesem Artikel motivieren, für Dein eigenes Business einen Claim zu kreieren.
Denn ein prägnanter und einprägsamer Claim ist essenziell für den Erfolg Deiner Marke.
(Gleiches gilt natürlich auch für Personenmarken!)
Er vermittelt in wenigen Worten, wofür Deine Marke steht, welche Werte sie repräsentiert und welchen Nutzen sie bietet.
Kurz:
Dein Claim ist Dein sprechendes Logo. *zwinker*
In diesem umfassenden Leitfaden erfährst Du, was ein Claim ist, welche Bedeutung er im Marketing hat und wie Du in 7 Schritten einen wirkungsvollen Claim entwickelst.
Und das i-Tüpfelchen?
Während Du liest, kannst Du Deinen eigenen Claim direkt mitgestalten!
Was heißt Claim auf Deutsch?
Der Begriff „Claim“ stammt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Anspruch“ oder „Forderung“.
Auf Deutsch wird der Begriff häufig synonym mit „Slogan“ verwendet.
Allerdings gibt es feine Unterschiede:
Während ein Slogan oft für eine bestimmte Werbekampagne genutzt wird und somit zeitlich begrenzt ist, steht ein Claim für das gesamte Unternehmen und ist langfristig angelegt.
Was bedeutet Claim?
Im Marketing bezeichnet ein Claim einen fest mit dem Unternehmens- oder Markennamen verbundenen Satz oder Teilsatz, der Bestandteil des Unternehmenslogos oder Markenzeichens sein kann.
Er dient dazu, die Positionierung eines Leistungsangebotes oder einer Marke, ein zentrales Versprechen oder einen Produktnutzen, eine Mission, eine Vision oder das Alleinstellungsmerkmal (USP) des Unternehmens oder der Marke zu kommunizieren.
Warum ist ein Claim im Marketing wichtig?
Im Marketing ist ein Claim ein kurzer, prägnanter Satz, der die Essenz einer Marke oder eines Unternehmens zusammenfasst.
Er dient als akustisches Logo und bleibt langfristig im Gedächtnis der Zielgruppe.
Ein guter Claim kann die Positionierung eines Unternehmens stärken, Vertrauen aufbauen und die Wiedererkennbarkeit erhöhen.
Woran erkennt man einen guten Markenspruch?
Ein guter Claim ist wie ein Ohrwurm – kurz, knackig und leicht zu merken.
Aber was macht ihn wirklich stark?
Hier sind die wichtigsten Merkmale, die einen guten Claim auszeichnen:
1. Er ist einzigartig und hebt Dich ab
Dein Claim sollte zeigen, was Dich von anderen unterscheidet.
Wenn er genauso klingt wie der von zehn anderen Unternehmen, wird er nicht in Erinnerung bleiben.
- Schlecht: „Qualität, die überzeugt.“ (Klingt langweilig und austauschbar.)
- Besser: „Sanft wirken, erfolgreich wachsen!“ (Einzigartig und mit klarer Botschaft.)
2. Er ist leicht zu merken
Je kürzer und prägnanter er ist, desto eher bleibt er im Kopf. Ein komplizierter Satz wird schnell vergessen.
- Schlecht: „Unsere Produkte stehen für höchste Qualität und langjährige Erfahrung in der Branche.“ (Zu lang!)
- Besser: „Quadratisch. Praktisch. Gut.“ (Kurz, einprägsam, verständlich.)
3. Er macht neugierig und hat eine klare Botschaft
Ein guter Claim weckt Interesse und zeigt sofort, worum es geht.
Er sollte eine klare Aussage haben.
- Schlecht: „Wir sind für Sie da.“ (Zu allgemein, sagt nichts über das Unternehmen aus.)
- Besser: „Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ (Regt zum Nachdenken an.)
4. Er löst ein Bild im Kopf aus
Starke Claims erzeugen sofort eine Vorstellung. Sie sind wie ein kleiner Film im Kopf.
- Schlecht: „Schnelligkeit und Innovation.“ (Abstrakt, schwer greifbar.)
- Besser: „Red Bull verleiht Flügel.“ (Man kann sich direkt etwas vorstellen.)
5. Er passt zu Deiner Marke und Deinen Werten
Dein Claim sollte Deine Persönlichkeit widerspiegeln.
Stell Dir vor, Dein Unternehmen wäre eine Person – würde es diesen Satz wirklich sagen?
- Schlecht für eine nachhaltige Marke: „Billig und schnell!“ (Passt nicht zur Philosophie.)
- Besser für Leisepreneur: „Sanft wirken, erfolgreich wachsen!“ (Stimmig mit leiser, nachhaltiger Markenstrategie.)
6. Er funktioniert langfristig
Trends kommen und gehen, aber Dein Claim sollte zeitlos sein.
- Schlecht: „Das beste Angebot 2024!“ (Nächstes Jahr ist er veraltet.)
- Besser: „Just do it.“ (Passt immer, egal in welchem Jahr.)
7. Er ist einfach auszusprechen und verständlich
Wenn ein Claim kompliziert oder schwer auszusprechen ist, wird er nicht hängenbleiben.
- Schlecht: „Exzeptionelle Produkte für progressive Kundenorientierung.“ (Zu komplex!)
- Besser: „Weil ich es mir wert bin.“ (Einfach, direkt, verständlich.)
8. Er ist rechtlich unbedenklich
Bevor Du Deinen Claim überall verwendest, checke, ob er schon von einer anderen Firma geschützt wurde. Ein kurzer Google-Suchlauf kann helfen, rechtliche Probleme zu vermeiden.
Beispiele für bekannte Claims
- Ritter Sport: „Quadratisch. Praktisch. Gut.“
- Audi: „Vorsprung durch Technik.“
- IKEA: „Wohnst du noch oder lebst du schon?“
- Nike: „Just do it.“
Diese Beispiele zeigen, wie einprägsam und wirkungsvoll Claims sein können.
Wie entwickelst Du einen wirkungsvollen Claim? Ein 7-Schritte-Guide
Ein guter Claim bringt Dein Business auf den Punkt, bleibt im Kopf und weckt Emotionen.
Hier ist ein bewährter 7-Schritte-Guide, mit dem Du Schritt für Schritt Deinen perfekten Claim entwickelst. Schnapp Dir Zettel und Papier und mach jetzt direkt mit!
Schritt 1: Das physische Problem identifizieren
Beginne damit, das konkrete, greifbare Problem zu definieren, das Dein Produkt oder Deine Dienstleistung löst.
Frage Dich: Welches akute Bedürfnis hat meine Zielgruppe, das ich befriedige?
Beispiel Leisepreneur:
Leisepreneur unterstützt Frauen, die als Soloselbstständige ein Onlinebusiness aufbauen möchten, insbesondere durch leises Marketing wie Buch-Funnel, SEO, Blogartikel und E-Mail-Marketing.
Leisepreneur: Marketing ohne lautes Schreien – sanfte Sichtbarkeit durch SEO & Blogartikel.
Weitere Beispiele:
- Yoga-Lehrerin: Mehr Beweglichkeit und innere Ruhe durch Yoga-Kurse.
- Texterin: Überzeugende, klare Texte für Websites und Werbung.
- Embodiment-Coach: Körperarbeit zur Stresslösung und emotionaler Klarheit.
Platz für Deine Problemlösung:
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Schritt 2: Den emotionalen Nutzen herausarbeiten
Neben der physischen Problemlösung ist der emotionale Nutzen entscheidend.
Überlege, welches Gefühl oder welchen Zustand Deine Kunden durch Dein Angebot erleben.
Beispiel Leisepreneur: Die Kundinnen fühlen sich unterstützt und ermutigt, ihr Business authentisch und im Einklang mit ihren Werten aufzubauen, ohne laute Marketingstrategien anwenden zu müssen.
Hinter jedem greifbaren Problem steht ein emotionales Bedürfnis. Welche Gefühle löst Deine Dienstleistung oder Dein Produkt bei Deinen Kund:innen aus?
Beispiel Leisepreneur:
Sicherheit und Ruhe beim Business-Aufbau, ohne sich verbiegen zu müssen.
Weitere Beispiele:
- Yoga-Lehrerin: Gelassenheit und Wohlbefinden, weniger Stress.
- Texterin: Freude über mehr Kunden durch überzeugende Texte.
- Embodiment-Coach: Selbstvertrauen und tiefe Verbindung zum eigenen Körper.
Platz für Deinen emotionalen Nutzen:
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Hier kann auch diese Frage helfen:
Was sagen Deine Kund:innen immer wieder?
Höre genau hin: Welche Sätze oder Komplimente bekommst Du häufig? Diese Formulierungen geben Dir wertvolle Hinweise für Deinen Claim.
Beispiel Leisepreneur:
„Endlich ein Marketing, das sich natürlich anfühlt!“
Weitere Beispiele:
- Yoga-Lehrerin: „Ich habe das erste Mal wirklich abschalten können!“
- Texterin: „Wow, jetzt klingt mein Angebot richtig professionell!“
- Embodiment-Coach: „Seitdem ich mit Dir arbeite, fühle ich mich so viel freier!“
Platz für Deine Kundenstimmen:
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Schritt 3: Was ist Deine visionäre Problemlösung?
Hier darfst Du groß denken! Wie macht Dein Angebot die Welt besser?
Beispiel Leisepreneur:
Nachhaltiges Business-Wachstum ohne Marktschreierei.
Weitere Beispiele:
- Yoga-Lehrerin: Eine friedlichere Welt durch achtsame Menschen.
- Texterin: Klare Kommunikation, die Missverständnisse vermeidet.
- Embodiment-Coach: Menschen leben selbstbestimmter und fühlen sich freier.
Platz für Deine Vision:
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Schritt 4: Die Alleinstellungsmerkmale (USPs) festlegen
Was unterscheidet Dein Angebot von der Konkurrenz? Deine Unique Selling Propositions sollten klar herausgearbeitet werden.
Beispiel Leisepreneur:
Die Kombination aus leisem Marketing, einer herausragenden Customer Experience und der Integration von Human Design.
Weitere Beispiele:
- Yoga-Lehrerin: Individuell angepasste Yoga-Sessions mit Fokus auf mentale Entspannung und körperliche Ausgeglichenheit.
- Texterin: Texterstellung mit psychologischem Tiefgang – Storytelling, das verkauft.
- Embodiment-Coach: Verbindung von Körperarbeit und Coaching für nachhaltige emotionale Transformation.
Platz für Dein USP:
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Schritt 5: Was kristallisiert sich heraus?
Erstelle eine Mindmap mit den Antworten aus den ersten Schritten.
Gibt es wiederkehrende Themen oder Schlagworte?
- Markiere die stärksten Begriffe.
- Erkennst Du einen roten Faden?
- Falls nicht, hole Dir noch mehr Feedback von Kund:innen oder Freunden.
Schritt 6: Brainstorming
Sammle verschiedene Ideen, basierend auf den vorherigen Schritten. Achte darauf, dass der Markenspruch kurz, prägnant und einprägsam ist.
Beispiel Leisepreneur: „Sanft wirken, erfolgreich wachsen!“
Weitere Beispiele:
- Yoga-Lehrerin: „Atmen. Fühlen. Sein.“
- Texterin: „Worte, die verkaufen.“
- Embodiment-Coach: „Dein Körper. Deine Wahrheit.“
Platz für Deine Gedanken:
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Schritt 7: Testen und optimieren
Prüfe, wie der Claim bei Deiner Zielgruppe ankommt.
Hole Feedback ein und passe ihn gegebenenfalls an.
Beispiel Leisepreneur:
Nach Feedback von Testkundinnen wurde Leisepreneur® – Sanft wirken, erfolgreich wachsen! als authentisch und motivierend empfunden.
Was tun, wenn Du Deinen Markenspruch gefunden hast?
Wohooo!
Dein Claim steht.
Doch damit ist die Arbeit noch nicht vorbei. Jetzt geht es darum, ihn strategisch zu platzieren, zu testen und schließlich in Dein gesamtes Branding zu integrieren.
Hier sind die nächsten Schrittchen:
1. Dein hörbares Logo auf Deiner Webseite
- Platziere den Claim prominent im Headerbereich Deiner Website.
2. Soft Launch: Teste Deinen Claim
Bevor Du Deinen Claim groß publik machst, teste ihn zunächst in kleiner Runde:
- Ändere ihn in Deinen digitalen Kanälen (Website, Social Media) ohne große Ankündigung.
- Schlaf eine Nacht darüber – fühlt er sich immer noch richtig an?
- Erzähle Freunden und Familie davon und hole Feedback ein. Falls notwendig, optimiere ihn.
3. Offizieller Launch: Mache Deinen Markenspruch bekannt
Sobald Du sicher bist, dass Dein Claim zu Dir und Deiner Marke passt:
- Veröffentliche einen Blogartikel über die Entstehung Deines Claims.
- Teile diesen Artikel auf Social Media und in Deinem Newsletter.
- Integriere ihn in Dein Corporate Design (Grafiken, Präsentationen, Werbemittel).
- Falls nötig, passe Dein Logo an – aber integriere den Claim anfangs nicht direkt ins Logo, um flexibel zu bleiben.
- Ergänze Deine Visitenkarten und Geschäftspapiere um den neuen Claim.
4. Den Claim leben und sichtbar machen
Ein guter Claim ist mehr als ein Satz – er sollte Deine Marke und Dein Handeln widerspiegeln:
- Entwickle Content rund um Deinen Claim: Blogartikel, Videos, Social-Media-Posts.
- Nutze ihn in Interviews, Webinaren und Vorträgen.
- Denke darüber nach, wie er Deine Marketingaktivitäten beeinflussen kann – wie kann er sich z.B. in Deinen Aktionen widerspiegeln?
5. Zusätzliche Tipps für eine erfolgreiche Integration
- Entwickle mehrere Ideen, bevor Du Dich festlegst – Quantität führt oft zu Qualität.
- Hole Dir Feedback von Menschen, die Dich und Dein Business gut kennen.
- Recherchiere, ob der Claim bereits verwendet wird, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
- Nutze jede Gelegenheit, den Claim zu kommunizieren – auf Deiner Website, in Flyern, auf Werbematerialien, in Podcasts und Videos.
- Verinnerliche Deinen Claim – er sollte Dir jederzeit spontan über die Lippen kommen.
Fazit: Dein Claim als Schlüssel zu einer starken Marke
Ein guter Claim ist mehr als nur ein kurzer Spruch – er fasst Deine Markenidentität in wenigen Worten zusammen und sorgt für Wiedererkennung.
Mit der richtigen Strategie und dem kinderleichten 7-Schritte-Guide kannst Du einen Claim entwickeln, der Dein Business authentisch repräsentiert und Deine Wunschkund:innen anspricht.
Denke daran:
Ein Claim darf sich weiterentwickeln.
(Und ist übrigens nicht in Stein gemeißelt.)
Teste ihn, optimiere ihn und lebe ihn in Deinem Business-Alltag.
Sobald er sich für Dich richtig anfühlt, trage ihn mit Stolz nach außen – auf Deiner Website, in Social Media und in Deinem gesamten Branding.
Jetzt bist Du dran:
Welcher Claim beschreibt Dein Business am besten?
Teile ihn gerne in den Kommentaren.
Und wenn Du irgendwie nicht weiterkommst, buche Dir gerne ein unverbindliches Orientierungsgespräch.
Ich freue mich auf Dich.
Merke Dir gerne diese Grafik auf Pinterest,
um auf alle Informationen
jederzeit zurückgreifen zu können.